Theaterprogramm 2022
Interkulturelle Woche 2022 #offengeht
Das Theater Hagen weist auf folgende Aufführungen hin:
Hamlet
24.09.2022
19:30 Uhr
Was will Hamlet eigentlich?
Will er wirklich den Mord an seinem Vater rächen, oder folgt sein Racheplan nur einer durch die Konvention vorgegebenen Spur? Ist sein vorgetäuschtes „Irre-Sein“ nur dazu da, den Racheplan nicht zu verraten oder dient das Ganze ihm auch, um sich von Ophelia loszusagen, die er nicht mehr lieben kann, nicht mehr lieben darf …? Hamlet begehrt gegen das System auf und gehorcht doch der mörderischen Tradition fast schon übereifrig. Hamlet liebt und leidet, verstößt und verstört, brilliert philosophisch und richtet mordend sein Umfeld hin. Aber er tut all das „mit der Anmut eines James Deans“, wie der große Shakespeare-Kenner Jan Kott es formulierte. So zerstört Hamlet sein eigenes Leben wie das der wohl einmal aufrichtig geliebten Ophelia – „der Rest ist Schweigen“ …
In der Reihe der hauseigenen Produktionen klassischer Schauspielstücke bringt das Theater Hagen nach Schillers Die Räuber und Shakespeares Sommernachtstraum nun das wohl berühmteste Drama der abendländischen Kultur überhaupt auf die Bühne.
Die Inszenierung von Intendant Francis Hüsers in der Ausstattung von Mathis Neidhardt, der erstmals in Hagen arbeitet, fragt nach den Anliegen junger Menschen und ihrem unverstandenen Willen zum Protest. Shakespeares überaus vielschichtiges Schauspiel begeistert durch das Zusammenspiel seiner komischen, anrührenden sowie intellektuell anregenden Momente und gewährt dabei beste Theater-Unterhaltung.
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Heroes
25.09.2022
15 Uhr
Nach Take a Walk on the Wild Side und Wenn die Nacht am tiefsten (…ist der Tag am nächsten) ist Heroes die dritte Musik-Theater-Party der besonderen Hagener Art.
Und David Bowie liefert mit „We can be heroes, just for one day!“ dazu Titel und Motto.
Die pathetisch-romantisch-ironische Rede von den „Helden“ beziehen wir aber nicht nur auf das Liebespaar an der Berliner Mauer aus Bowies Song und auch nicht nur auf die Reihe der Rock- und Popstars, die steil aufgestiegen, jung gestorben und verhängnisvoll verklärt, bis heute mit ihrer Musik lebendig sind. Allerdings soll der so genannte Club 27 – von Janis Joplin bis Amy Winehouse, von Jimi Hendrix, Brian Jones und Jim Morrison bis Curt Cobain, die alle mit 27 Jahren verstarben – thematisch ein Startpunkt sein für das Abtauchen in die ganze Rock- und Pop-Geschichte seit den 1970er Jahren, die wir auf der Bühne und im Saal des Theaters lebendig werden lassen. Im Hintergrund stehen dabei amerikanische wie europäische Themen, die als Slogans und Helden-Geschichten ganz eigener Art in die Musik der Zeiten Eingang fanden. Sie bestimmten die Songs, die Songs aber spiegeln noch heute unsere Gefühle und begleiten uns im Alltag.
Heroes feiert das Leben und die Musik, ausgelassen und fetzig als Rock-Pop-Grunge-Theater-Show voll Nostalgie und Tempo – aber vor allem
mit Euch als den einzig wahren Held*innen!
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Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin
25.09.2022
15 Uhr
Premiere
weitere Termine
26.09.2022 – 15 Uhr
27.09.2022 – 10 Uhr
Ein Märchenabenteuer nach Motiven von H. C. Andersen
Halb verbrannt sind sie. Verdreckt und erschöpft. Der einbeinige Zinnsoldat und die Tänzerin aus Papier. Aber sie leben noch! Und nach all den Gefahren, denen sie gerade ausgesetzt waren, ist das wirklich ein Wunder. Dabei fing alles so schön an. Damals, als sie sich im Kinderzimmer des Jungen auf einem Fensterbrett begegneten. Und sich verliebten. Doch dann trennte sie ein Windstoß. Wirbelte die papierne Tänzerin in den Himmel, stürzte den Zinnsoldaten in die Tiefe und schickte beide auf zwei getrennte Reisen ins Ungewisse. Hoffnungslos ausgeliefert – einer gemeinen Welt voller egoistischer Wolken und Wächterratten. Bis sie sich inmitten all der feindseligen Begegnungen auf einmal wieder gegenüberstehen.
Nicht nur der Zinnsoldat, sondern auch die Papiertänzerin hat von Roland Schimmelpfennig eine eigene, gleichberechtigte Stimme bekommen. In Zeiten des zunehmenden Hasses und der Ausgrenzung Andersgesinnter fordert dieser spannende Reisebericht zweier Spielzeuge berührend eindrücklich dazu auf, einander offen, hoffnungsvoll und hilfsbereit zu begegnen.
Die poetische Sprache, in der der vielfach ausgezeichnete Dramatiker Roland Schimmelpfennig seine Märchen-Überschreibung verfasst hat, überträgt LUTZ Leiterin und Andersen- Expertin Anja Schöne mit Ausstattungskünstlerin Sabine Kreiter in eine Geschichte darüber, dass Kinder selbst das Ruder für ihr Leben in der Hand haben. Es entsteht ein magischer Bilderreigen, der verzaubert und mitfiebern lässt.
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Suor Angelica (Schwester Angelica) | A room of one’s own (Ein eigenes Zimmer)
02.10.2022
18:00 Uhr
So etwas wie ein Frauen-Opernabend im Doppelpack! Puccinis herzzerreißender Einakter erzählt in emphatischer Musik die Geschichte einer jungen Frau, die ihr uneheliches Kind abgeben musste, um im Kloster Buße zu tun für den sexuellen ‚Fehltritt‘, der zur Geburt des Kindes führte. Als Schwester Angelica erfährt sie Jahre später vom Tod des Kindes und begeht Selbstmord, um ihm nahe zu sein. Unterstützt vom Gesang ihrer Mitschwestern, erweist sich ihr die Mutter Gottes in himmlischer Musik tatsächlich gnädig.
Die Uraufführung der 60minütigen „Essay-Oper“ A Room of One’s Own der finnischen Komponistin Outi Tarkiainen erzählt zwar keine Geschichte im Stil Puccinis, aber der pointenreiche, von gleichnishaften Handlungsfragmenten und kritisch-witzigen Einsichten überströmende Text von Virginia Woolf bietet Stoff genug für eine Oper. Ihr Anliegen spitzt Woolf in der These zu, eine Frau benötige 500 Britische Pfund im Jahr – 1927 (!) – und ein eigenes Zimmer, um sich als Künstlerin entfalten zu können … Nach Orchesterwerken mit und ohne Gesangspartien, so u.a. für die BBC Proms in London, ist A Room of One’s Own Tarkiainens erste Opernkomposition, für die sie mit gutem Gespür für den tieferen Gehalt ihrer Musik Woolfs klassisch-feministischen Text als Grundlage aussuchte. Magdalena Fuchsberger wird den Opernabend in der Ausstattung von Monika Biegler als wechselseitigen Kommentar beider Stücke aufeinander inszenieren – Überraschungen nicht ausgeschlossen
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pardauz
02.10.2022
11:00 Uhr
Auf dem Weg ins Leben fallen alle auch mal hin – pardauz. Doch es gibt so viel zu erkunden, zu bestaunen und auszuprobieren, dass keine der Spielerinnen lange liegenbleibt. Voller Freude entdecken sie den Spaß an der Gestaltung von Welt und Sprache und werden über den Bau der großen Murmelbahn zu besten Freundinnen.
Auf den Spuren von Dada und Bauhaus entwirft Regisseurin Anja Schöne mit ihrem Ensemble ein hinreißendes Theaterspektakel für Groß und Klein.
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